Exkursion zu den Kellergassen in Zellerndorf (Maulavern) und Pillersdorf (Öhlberg) mit anschließendem Abendvortrag “Hausforschung in Österreich – aktuelle Projekte” im Schloss Drosendorf

Am Samstag den 6. April 2019 luden wir als Regionalgruppe Österreich des Arbeitskreis für Hausforschung zu unserer ersten Exkursion mit anschließender Mitglieder- bzw. Jahreshauptversammlung sowie einem Vortragsabend zum Thema „Hausforschung in Österreich – Aktuelle Projekte“. Zur Exkursion zu den zwei Kellergassen in Zellerndorf (Flur Maulavern) und Pillersdorf (Flur Öhlberg) hatten sich um 12:30 mehr als 40 Interessierte eingefunden. Unsere Vorstandsmitglieder Lisa-Maria Gerstenbauer und Oliver Fries, die sich schon länger mit der Thematik der Kellergassen und ihrer Bauten auseinandergesetzt hatten, führten die Teilnehmer in die einzelnen Bautypen einer typischen Weinviertler Kellergasse ein. In Pillersdorf erwartete uns eine Führung durch die ausgebildete Kellergassenführerin Alexandra Mayer vom Weingut Mayer (www.weinbaumayer.at), die uns einen Schaukeller mit originärer Einrichtung und ihren eigenen Familienkeller präsentierte. Nach dieser kurzweiligen Führung lud die Regionalgruppe Österreich in das Presshaus der Familie Mayer zur Heurigenjause, die als Buffet gestaltet auf die hungrigen Exkursionsteilnehmer wartete. In der schon kräftigen Frühlingssonne und im urigen Presshaus bot sich bei einem Glas Wein bereits die erste Möglichkeit zum Austausch unter den Exkursionsgästen.
  
Im Anschluss ging es dann in Fahrgemeinschaften nach Drosendorf, wo um 18:00 die öffentliche Mitglieder- bzw. Jahreshauptversammlung im Großen Vortragssaal des Schlosses stattfand. Schloss Drosendorf ist im Besitz der Familie Hoyos und wird seit über 25 Jahren von der Niederösterreichischen Landarbeiterkammer gepachtet, die hier ein Seminarzentrum mit Frühstückspension führt. Somit ergab sich für die Teilnehmer gleichzeitig eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. 
Zahlreiche Gäste waren gekommen u.a. Benno Furrer, ehem. Geschäftsführer des AHF und Projektleiter der Schweizerische Bauernhausforschung aus Zug (CH), Monika Brunner-Gaurek vom Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain, Thomas Kühtreiber vom IMAREAL der Universität Salzburg mit Sitz in Krems an der Donau, Iris Ott vom Naturhistorisches Museum Wien, Hubert Feigelsdorfer von der TU Wien, Katrin Ecker vom OÖ Landesmuseum, Ronald Kurt Salzer vom Niederösterreichischen Landesarchiv in St. Pölten und Hanna Liebich von der Abteilung Architektur des Bundesdenkmalamtes. 

Die Regionalgruppe Österreich präsentierte ihren Vorstand und die mittel- und langfristigen Vereinsziele. Im Anschluss fand eine rege Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Hausforschung in Österreich statt und welche Position der Arbeitskreis für Hausforschung dabei einnehmen solle.
In derselben Räumlichkeit fand ebenfalls der öffentliche Vortragsabend statt. Beinahe programmgetreu wurden von den geladenen Referenten die Vorträge gehalten. Leider musste Harald Stadler von der Universität Innsbruck kurzfristig absagen. Der über 50 Sitzplätze fassende Saal war stark ausgelastet, was uns das rege Interesse an der Veranstaltung verdeutlichte. 
Den Beginn machte der selbstständige Bauforscher Robert Kuttig aus Watzelsdorf mit seinem Beitrag über „Die Villa Meran in Weidling bei Klosterneuburg. Ein eklektizistischer Sonderfall in der Architektur des frühen 20. Jahrhundert“. Elisabeth Rücklinger, Architektin aus Wien referierte zu ihrem Diplomthema „Die bäuerliche Hofform des Vierkanters. Historische Entwicklung des räumlichen Konzeptes und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Erscheinungsbild von Vierkantern“. Den Abschluss machte Monika Brunner-Gaurek vom Salzburger Freilichtmuseum mit „Die Rainerkeusche. Ein spätmittelalterliches Kleinbauernhaus aus dem Lungau“. 

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen im Gasthof Failer am Hauptplatz von Drosendorf. 

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