4. Verbandstagung 2024 – Eine Revolution des Wohnstandards

Entwicklungen im Wohnbau zwischen 1850 und 1950

Fr. 25. bis So. 27. Oktober 2024 in Linz 

Call for Papers

Musste noch Mitte des 19. Jahrhunderts in der Rauchküche über offenem Feuer gekocht und das Wasser vom Brunnen geholt werden, besaß ein moderner Haushalt rund 100 Jahre später  bereits eine Einbauküche mit Gasherd sowie ein Badezimmer mit fließendem Wasser und WC. Im Vergleich zu den Jahrhunderten zuvor veränderten sich die Ansprüche an das Wohnen in der Zeit zwischen 1850 und 1950 rasant.  

Das zeigt sich nicht nur am stetig wachsenden Wohnraumbedarf, sondern auch in der Ausdifferenzierung der Raumfunktionen, womit die Erfindung bzw. Etablierung neuer Raumtypen wie etwa dem Badezimmer, der Spülküche oder der Wohnküche einherging. So besaß eine Arbeiterwohnung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im besten Fall zwei Räume (Küche und Zimmer) auf maximal 30 m2, während eine moderne Wohnung im Sozialbau der 1920er/1930er-Jahre über rund 50 m2 mit mehreren Zimmern, eigenem Bad und Klosett verfügte.    

Die Tagung möchte sich auf breiter Basis den rasanten Veränderungen im österreichischen Wohnbau dieser Zeit widmen. Dabei sollen diverse Bauaufgaben thematisiert werden. Unter anderem der Neubau sozialer wie kommerzieller Wohnhausanlagen für die Arbeiterschicht, die großbürgerliche Villa (Einfamilienhaus), die repräsentative Stadtwohnung aber auch zeitgemäße Adaptierungen von Bestandsobjekten, die den modernen Wohnstandards angepasst wurden.  

Worin manifestieren sich die im genannten Zeitraum stattfindenden Veränderungen?
Welche Rolle spielen dabei technische Errungenschaften (Elektrizität, Typisierung, industrielle Herstellung von Baumaterial und Möbeln etc.) oder politisch-soziale Umwälzungen (Krieg, Staatsform, Organisation der Arbeiterschaft etc.)?
Wie unterstützen Architektenvereinigung oder einzelne Architektinnen und Architekten selbst diese Veränderungen?
Inwieweit trägt der soziale Wohnbau oder alternative Wohnformen zur Hebung und Entwicklung des Wohnstandards bei? 

Angedacht sind Vorträge in deutscher oder englischer Sprache im Umfang von 20 Minuten Länge.
Umfang der Abstracts maximal 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen.
Bitte reichen Sie Ihr Abstract mit einem kurzen CV bis spätestens 1. März 2024 per Mail ein.

Eine Drucklegung der Tagungsbeiträge ist im Jahrbuchs für Hausforschung in Österreich geplant.