5. Verbandstagung des Arbeitskreises für Hausforschung – Regionalgruppe Österreich »Ofen und Herd – Feuer in Form: Kochen, Backen, Heizen«

5. Verbandstagung des Arbeitskreises für Hausforschung – Regionalgruppe Österreich:
»Ofen und Herd – Feuer in Form: Kochen, Backen, Heizen«
Freitag 24. bis Sonntag 26. Oktober 2025, Freilichtmuseum Tiroler Bauernhöfe Kramsach

Lange Zeit war das offene Feuer am Boden oder auf offenen Herdstellen ein Standard, der in bestimmten Regionen bis in das 20. Jahrhundert überdauerte. Erst mit der Entwicklung und Verbreitung von Öfen als geschlossene Feuerstätten mit direkter Rauchableitung nach außen, steht ein rauchfreier und gewärmter Raum – die Stube – zur Verfügung. Diese für die Wohnkultur folgenreiche Innovation lässt sich im alpinen Raum spätestens am Übergang vom Hoch- zum Spätmittelalter fassen und betrifft in der Folge die Wohnbereiche aller sozialen Schichten. Mit dem Wortpaar Ofen und Herd im Titel der Tagung sollen die häuslichen Feuerstätten verstanden werden. Diese beiden Wörter entstammen der Alltagssprache, haben schwankende Bedeutungen und sind nicht immer und überall begrifflich voneinander zu trennen. Während ein Ofen einen Raum beheizt, dient der Herd zum Kochen und Erwärmen von Speisen. Den Untersuchungen Konrad Bedals zufolge lässt sich diese Trennung aber nicht generalisieren und Ofen und Herd sind nicht zwingend ein eindeutig zu definierendes Gegensatzpaar im Bereich der häuslichen Feuerstätten. Grundsätzlich ist ein Ofen nichts Anderes als eine ummantelte bzw. umschlossene Feuerstelle, während der offene Herd eine Fläche ist, auf der das Feuer frei brennt. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert ist dies nur mehr bedingt der Fall, denn aus dem offenen Herd sind das Feuer nahezu einschließende Herde (Sparherde) geworden.

Der Begriff der häuslichen Feuerstätten im bzw. beim Haus umfasst neben dem Stubenofen und dem Küchenherd u. a. auch den Backofen, den Badeofen, den Lichtherd, die Obstdörre und den befeuerten Waschkessel.